Donnerstag, 31. Januar 2008

Wie zahlreich sind doch die Dinge, derer ich nicht bedarf

Dennoch besitze ich sie alle, und die meisten von ihnen müssen mit.

Wenn ich mich nochmal beim Gedanken "ich hab nichts anzuziehen" erwische, knipps' ich mir höchstpersönlich das Licht aus. Das geht ja mal gar nicht.

Zumindest weiß ich nun wieder, warum die Aversion gegen Umzüge so groß war.

as years go by

Natürlich habe ich dann zu guter letzt doch noch geheult.
Auf's Umarmen von jedem und allen hatte ich bewusst verzichtet, unter Alkoholeinfluss liegt feucht-fröhlich bei mir immer sehr nahe am Wasser, wenn es emotional wird. Und der Abschied am letzten Abend von den Menschen, mit denen ich 2 1/2 Jahre Schulzeit in der Fremde durchgestanden habe, mit denen ich gelernt, gelacht, gestritten, gearbeitet und gefeiert habe, der barg theoretisch emotionalen Stoff mit dem ich Spitzenlastkraftwerke betreiben könnte. "Alle Schleusen offen", signalisierte mir das Brennen meiner Tränendrüsen und dennoch schaffte ich es diesmal, einigermaßen würdevoll mit lieben Worten und einem Winken in die Runde den Gastraum zu verlassen, in dem sich der kleine Rest unserer Gruppe an Martinis und Weizenbieren festhielt. Draußen im Schneeregen dann kühlte mein heißes Gesicht sich ab und der Klos in der Kehle nahm noch etwas an Umfang zu.

Die meisten von ihnen werde ich erst im Juli wiedersehen, kurz nur, zwei halbe Tage, und alle werden wir zwischen der Hektik des Vortraghaltens, der Aufgeregtheit und der Wiedershensfreude schwanken. So schnell wird es vorbei sein, so schnell werden wir unsere Zeugnisse in den Händen halten, dass wir kaum Zeit haben werden, den endgültigen Abschied zu realisieren.

Im Auto dann, während der letzten Fahrt mit B. nach Hause, bahnen sich dann die Tränen ihren Weg. Nicht viele, erstaunlicher Weise, und sehr stille.

Zum zweiten Mal in meinem Leben durfte ich Teil von etwas sein, gleichwertig dazugehören, zum ersten Mal in einer Gruppe, die ich mir nicht aussuchen konnte, sondern die wild vom Zufall zusammengewürfelt wurde. Danke. Ich hatte eine wirklich gute Zeit.

Und Du so?

Du bist nicht angemeldet.

Sieh mal zu!

warm und licht und plüschig

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Nix geht verloren, der Treibsand wird archiviert: Deutsches Literaturarchiv Marbach. Danke.

Anna

- heißt eigentlich anders und schreibt seit 2002 hin und wieder was ins Internet, seit 2007 tut sie es hier. Ab und an denkt sie wegen Untätigkeit laut oder leise übers Löschen nach, durchringen kann sie sich nicht. Im Treibsand versinken Gefühle, Eindrücke und Textfetzen, die irgendwohin müssen, aber nirgends so richtig passen wollen.

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Zuletzt aktualisiert: 15. Jul, 02:09

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