Donnerstag, 14. Mai 2015

Seegang

Und dann sind wir am Meer, die Luft schmeckt nach Salz, der Wind zerrt sn unseren Haaren und irgendwo schreit eine Möwe. Mein Gott, das ist so stereotyp, aber genauso ist es, genauso fühlt es sich an. Feuchter, schwerer Sand und glitschiges Seegras unter unseren stapfenden Füßen, immer wieder Haarsträhnen zwischen den Lippen. Wörter werden aus unseren Mündern gerissen und verlieren sich im Grollen des Meeres, über den Schaumkronen der grauen Weite vor uns. Atemlosigkeit, kalte Nasen, Treibgut am Strand und im Kopf. Hohes, scharfkantiges Gras auf den Dünen gibt es auch, am Horizont manchmal, selten, ein Schiff. Abends Kamin und Buch und Käsebrot mit Tomate; Ostfriesentee, natürlich, Füße in Wollsocken. Extatische Langeweile, weit fort ist die Stadt. Wir vergessen ein wenig von dem, was uns dort ausmacht, wir lieben uns, wir sind frei. Heile Welt zwischen den Kapiteln.

Mittwoch, 24. Dezember 2014

Scheißeundjetzt-

Herz auf.
Hand auf.

Loslassen.

Sonntag, 2. November 2014

Schlüsselfragen

Hab' ich mein Herz geöffnet oder warst das du?

Dienstag, 19. August 2014

jean

Zerissen zwischen Wort und Bild, hier und dort, den anhängigen Freunden, Herz und Kopf, Körper und Geist. Meine Gedanken sind kokelnde Fetzen, vor Jahren schon erkaltet, und gespenstergleich wandle ich durch die Straßen meiner Heimat, immer begleitet von dem Gefühl, schreien zu wollen, zu müssen gar. Lange, laut und schrill.

Und würde ich schreien, die Realität, oder das was vorgibt Realität zu sein, zerspränge, zersplitterte in tausend mal tausend mal tausend kleine Dreiecke aus Kristall, fiele in sich zusammen, lautlos und in Slowmotion. Die Zeit fröre ein, hörte auf zu existieren. Hätte nie existiert. Die Welt ist ein Traum, mein Traum, das wirbelnde Chaos in mir, das wirbelnde Chaos, das ich bin; ich kann sie anhalten, ich kann sie auslöschen.

Wenn ich nur tief genug Luft hole, kann ich sie ungeschehen machen, doch aus meiner Kehle dringt kein Laut.


Auch hier.

Montag, 17. Februar 2014

leer&fort

Ja, ich bin stumm.

Zwischen drei Sprachen taumelnd und mindestens zwei Orten, schreit mein Herz still in die Welt hinaus, meine Gedanken schweigen weiter dröhnend vor sich hin. Billig bin ich zu haben dieser Tage; der Wind ist kalt da draußen, warme Haut gibt's schon für ein Lächeln und ein Augenzwinkern. Die Käfigtür in meiner Brust klappt auf und zu, die Gier dahinter rüttelt an den Stäben und zieht sich doch sofort wieder zurück.

Herzbulimie. Gefühle fressen und kotzen.

Bald Zeit zu gehen.
Wohin kehrt man heim, wenn man kein Zuhause hat?

Samstag, 28. Dezember 2013

aufbruch

die augen geschlossen
wind im haar
und überall
das salz des meeres

die augen geschlossen
sturmgeruch
daneben
hafengeräusche

die augen geschlossen
bin ich schon
wieder fort
die wellen warten

die augen geschlossen
hände warm
einen schritt
nach vorn' und zurück

Mittwoch, 28. August 2013

trampelpfade

fuesse
bekommen
hornhaut
warum nicht auch
mein herz

Montag, 26. August 2013

schritte

die zeit fliesst und ich zerfliesse in ihr, an ihr, begrabe mich darunter und zerschelle daran. so weit bin ich gelaufen, dass mein körper mir schlussendlich den dienst versagt hat, solange mir der weg gewiesen wurde, und als es schliesslich keine muscheln mehr gab, den ozean entlang. so voll bin ich - mit eindruecken, menschen, staedten, sprachen, festen und einsamkeit - wie kann ich mich noch immer so leer fuehlen? ach, herz, wo willst du hin? sehnsucht heisst nicht umsonst so. ich sehne mich nach allem und nichts, nach leben und stille, nach einsamkeit und geborgenheit. meine droge ist unbestimmtes, unablaessiges sehnen. ich will in liebe von liebe sprechen koennen, will es meinen und fuehlen; liebe erfahren. und gleichzeitig will ich fuer mich sein, in mir ruhend, kein aussen mehr. mich ins universum aufloesen, verstehen, was immanuel mir im gras liegend erklaert hat, was jochen und malu mir am wasser erzaehlten und michael im nirgendwo vor astorga. einsam auf einem berg oder an einem der enden der welt will ich sein, aber die welt kann ich dennoch nicht so einfach loslassen. die fuesse sind hart geworden, das herz ist es nicht.

immerhin habe ich vergeben koennen, endlich, nach all den jahren. noch immer war es nicht leicht, aber zum ersten mal habe ich wirklich begriffen, dass mich nur vergebung vor mir selbst retten kann. ein erster schritt in noch mehr nirgendwo.

Und Du so?

Du bist nicht angemeldet.

Sieh mal zu!

warm und licht und plüschig

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Nix geht verloren, der Treibsand wird archiviert: Deutsches Literaturarchiv Marbach. Danke.

Anna

- heißt eigentlich anders und schreibt seit 2002 hin und wieder was ins Internet, seit 2007 tut sie es hier. Ab und an denkt sie wegen Untätigkeit laut oder leise übers Löschen nach, durchringen kann sie sich nicht. Im Treibsand versinken Gefühle, Eindrücke und Textfetzen, die irgendwohin müssen, aber nirgends so richtig passen wollen.

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Zuletzt aktualisiert: 15. Jul, 02:09

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[- die worte der anderen -]
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