Neulich im Treibsand

Ich glaube an mich selbst und daran, dass man sich nur selbst retten kann. Ich glaube, dass der Weg das Ziel ist, dass es mehr als nur eine Wahrheit gibt und Erlösung eine Sache der inneren Einstellung ist.

Aber danke trotzdem.

Natürlich muss jeder selber entscheiden, woran er glaubt bzw. nicht glaubt; aber trotzdem empfehle ich dir, gott zu bitten, dir zu zeigen, dass es ihn gibt - du hast ja nix zu verlieren.

Es macht nur Sinn, jemanden um etwas zu bitten, wenn man an dessen Existenz glaubt :) Und die Großartigkeit des Lebens (des Lebens an sich, du würdst es wohl Schöpfung nennen) offenbart sich mir Tag für Tag, da ich mit offenen Augen durch die Welt gehe. In meinem Dasein als apathische Agnostikerin fühle ich mich spirituell bestens aufgehoben.

Was mich mehr interessiert ist, warum du mich überhaupt danach fragst. Hast du etwas mit meinem Text assoziiert (wenn ja, was? Denn das interessiert mich in der Tat besonders, weil es hier eigentlich um die Texte gehen sollte und nicht um spirituelle Ansichten), oder klapperst du wahllos Blogs ab, um deine Botschaft zu verbreiten? Letzteres fände ich ehrlich gesagt ein bisschen unhöflich, denn es zeugt nicht gerade von Respekt gegenüber anderen, in ihr Wohnzimmer zu kommen, unaufgefordert Werbung für was auch immer zu machen und dabei das eigentlich angedachte Gesprächsthema völlig zu ignorieren. Auch wenn es für dich persönlich das Wichtigste auf der Welt sein sollte.

und natürlich nicht. Wer ist WIR, wenn nicht wir selbst und unsere Vorstellung von Gott als Emanation unserer Spiritualität, egal ob talibaner Theophiler oder agiler Agnostiker? Natürlich ist Gott eine aus uns geborene Vorstellung von allem Natürlichem über dem und außerhalb des Natürlichen.
Und natürlich stellt sich die Gottfrage in jedem Moment der Inspiration und Kreation, denn was sonst ist Kunst als ein Abglanz der Schöpfung, die, folgt man verschiedenen Theologien, nichts anderes ist, als Gottes Handschrift. Dass Gott also nichts anderes ist als Evolution und Evolution nichts anderes als Göttlichkeit in Aktion, leuchtet also ein und damit mehr oder weniger auch der krude Versuch von Raptureready, Religion, Christlichkeit und Christusgläubigkeit mit der Gewissheit von Göttlichkeit im kreativen Prozess zu vermischen. Dass das bei Ihnen, Frau Licht, nicht anschlägt, hätte ich dem religionsverwirrten Schaf gleich sagen können, aber mich fragt ja niemand.

Zum gedicht selbst, werteste frau Licht, es gefällt sehr, weil es wirklich nur wiedergibt, was man am Fluss in der Sonne mit geschlossenen Augen registriert. Potentielle Zweisamkeit oder, wenn man mit sich und der eigenen Kreativitätsquelle eins ist, auch agreable Einsamkeit inkl. Zwiegespräch betreffs die Herrlichkeit des Am-Fluss-Seins-und-ansonsten-nichts-Tuns. Und Nichts-tun-Müssens. Das, was Sie beschreiben ist insofern wahre Göttlichkeit, denn selbige beschränkt sich auf die Freude, sein und geborgen sein zu können, zu genießen und keiner Verpflichtung hörig zu sein. Insofern keine wirkliche Überraschung, der Göttlichkeitsnähe, wenngleich das Bet-Bekenntnis durchaus eher fragwürdig ist und nach Spam klingt. Eine Fürbitte wird auch im hyperchristlichen Sinn nicht aufgedrängt, sondern erfolgt in der Gewissheit, dass alle, Betender, Gebetsempfänger und Fürbitteempfänger, den gebetsregeln zustimmen. Alles Andere ist weder christlich noch religiös noch angebracht.

Ergo, an Herrn oder Frau Raptureready adressiert, sei die Information, man habe gebetet, doch bitte, auch im Interesse anderer Leser, bitte zurückzuhalten, denn die Information, man habe gebetet nützt niemandem außer der Eitelkeit desjenigen, der angeblich gebetet hat. Der eigenen Eitelkeit zu schmeicheln ist allerdings am allerwenigsten gott-, christus- oder nächstengefällig und nichts anderes als Selbstbeweihräucherung. Habe man allerdings das Bedürfnis nach Selbstbeweihräucherung, dann schaffe man sich doch ein eigenes Weblog an, in dem man seinen Sermon sekretieren könne.

Frau Licht, ich hoffe, Sie verzeihen mir meine Ausführlichkeit, angesichts meiner längeren Abwesenheit hier und der Standpunktverdeutlichungsoption allerdings konnte ich nicht widerstehen. Sie haben übrigens recht, wir müssen nachholen, was wir in letzter Zeit verpasst haben. Baldigst!

Herr Wolf, da gibt es nichts zu Verzeihen, nur zu bejahen - ich habe es fast schon verlernt, komplexe, nicht direkt greifbare Dinge schlüssig in Text zu gießen und lasse es deshalb mittlerweile ganz, klare Worte finden zu wollen. Daher ist es mehr als willkommen, wenn jemand anderes nicht nur sein Hirn benutzt, sondern es dann noch hier hinterlegt. Also, das Ergebnis vom Hirnbenutzen (was würde ich auch mit so einem benutzten Gehrin wollen, hier in der Kommentarspalte?! Es würde höchstens farblich passen). Kurz, ich mag Ihre Standpunktverdeutlichung.

Und abwesend - nun das war ich hier die letzten sechseinhalb Monate auch. Insofern bin ich eher positiv überrascht, dass wohl jemand meinen Fußstapfen durch den meterhochen Staub zur Falltür zu diesem Eckchen im Internet gefolgt ist.

Ansonsten ist da Begeisterung und ein kleines bisschen Ehrgefühl, dass Sie sich auf diese Weise meinen Zeilen gewidmet haben! Dass sie Ihnen auch noch gefallen, ist die Kirsche obendrauf.

Und bei Kirsche fällt mir Kuchen ein und das Ritz, und dass ich da mit Ihnen hinmöchte, wenn ich aus dem Wunderland zurücksein werde und mein werter Erzeuger ausreichend geburtstaglich befeiert wurde. Also sollte wir ehedem moderne Telekommunikationsmittel heranziehen, denn mir gehen gerade die Finger aus, um die Wochenenden zu zählen.

Hallo Herr Wolf. Ich stimme Ihnen nicht zu, dass es sich bei Gott um eine Art Vorstellung handelt: Er ist tatsächlich erfahrbar und er hat die Menschen geschaffen, wir sind kein Zufallsprodukt der Evolution. Das glaube ich, weil ich an Jesus Christus glaube, wenn ich an ihn glaube, dann muss ich konsequenterweise auch an die Bibel als Fakt bzw. als Wort Gottes glauben und entsprechend auch die Evolutionstheorie ablehnen. Übrigens halte ich mich nicht für ein relgionsverwirrtes Schaf, ich bin nämlich nicht religiös, aber gläubig!
Gebetsregeln gibt es meiner Meinung nach nicht und man kann auch für andere beten, wenn diese es nicht wollen und es kann wird Gott auch erreichen, ohne dass jemand irgendwelchen "Gebetsregeln" zustimmt. Ich habe auch wirklich für Frau Licht gebetet - das ist kein Spam. @ Frau Licht: Allerdings muss ich zugeben, dass mein Kommentar mit Ihrem Beitrag nichts zu tun hat. Mir ist es nur wichtig, die Menschen wieder einmal an Gott bzw. Jesus zu erinnern. Seine Rückkehr ist nämlich wirklich nah: Näheres finden Sie hier: endzeitzeichen.org

Zurück aus dem wohlverdienten Urlaub mag ich hier noch Fragen loswerden, in der Hoffnung auf Antworten:

- Wieso genau folgt "konsequenterweise" aus dem Glauben an Jesus Christus auch die Anerkennung der Bibel als Fakt bzw. als Gottes Wort?
- Wieso muss damit einhergehend die Evolutionstheorie zwingend abgelehnt werden?
- Wenn die Evolutionstheorie abzulehnen ist, die Bibel als Wort Gottes als Erklärung der Entstehung der Welt und der Menschen hingegen funktioniert - woher kamen dann die Menschen, die durch das Kainsmal von der Ermordung Kains abgehalten werden sollten?

Auf der Endzeitzeichen-Seite habe ich mich umgesehen und das für ziemlich wirres Zeug befunden. Gott bringt also mehrere Millionen Menschen mittels Naturkatastophen um, um den hedonistisch-falschgläubigen überlebenden Rest der Menschheit doch noch von seiner Gnade und Güte sowie der baldigen Rückkehr von Jesus zu überzeugen, auf das wir uns dem rechten Glauben in letzter Minuten anschließen und dann kurz vor knapp doch noch gerettet werden? Wow. Und selbstverständlich dürfen Homophobie, Wissenschaftsschelte und Herabsetzung anderer Glaubensformen nicht fehlen. Da wird von Liebe, Güte, Gnade und Erlösung gefaselt, gleichzeitig aber in kleinkariertester Waschweibtradition klar gemacht, dass man eben nicht um seiner selbst willen geliebt und erlöst wird, sondern nur wenn man sich selbst verleugnet, seinen (von Gott gegebenen?) Verstand möglichst nicht benutzt und nach 3000 Jahre alten Verhaltensregeln lebt. Als ob dieser Gott ein Beamter in der BA sei: "Sie haben Anlage XY nicht korrekt ausgefüllt, kommen Sie nächsten Monat wieder."

Der Trauspruch meiner Cousine und ihrer Frau lautete übrigens: "Denn ich bin die Liebe, und wo die Liebe ist, da bin auch ich." Sie haben eine Tochter gemeinsam, die sie liebevoll und sogar nach hauptsächlich christlichen Werten erzeihen. Wenn es tatsächlich einen Gott gibt da draußen, die sich auch nur für zweifuffzich für die Menschen interessiert - warum sollte sie diese verdammen; warum sollte ihr diese Liebe nicht gut genug sein?

wie lieb das du frau licht blumen ins wohnzimmer stellst, ein lob von außen genau zur richtigen zeit :)

frau licht schau doch mal wie schön die blumen blühn und wie wie wundervoll sie duften, schreib mein herz, damit der sommer seinen namen verdient!

in liebe

aber dennoch vielen Dank euch beiden :)